Ursprünglich in der Werkstatt geplant, fand das Konzert von Solar Fake, das im Rahmen der „Manic Episodes Tour“ stattfand, im Yuca Club in Köln statt.
Der besagte Yuca Club liegt direkt neben einem kleinen Bahnhof in Köln und direkt unter den Gleisen. Die Location erinnert ein wenig an einen kleinen Underground-Techno Club aus den frühen 90iger Jahren.
Leider war auch er recht klein und ausverkauft. Am Eingang tauchten noch die ein oder anderen auf, die das Konzert gerne besucht hätten. Drinnen war es dementsprechend eng. Super war dagegen der Sound in dem kleinen „Bunker“ und auch die Frischluftzufuhr war sehr angenehm. Doch genug von der Location, die gerne etwas größer hätte ausfallen dürfen. Zusammen mit Solar Fake auf Tour waren Beyond Obsession, die den Abend eröffneten haben. Bei der Band handelt es sich um eine Synthie-Pop Band, die an und für sich ganz okay ist und durchaus zum animieren taugt. Jedenfalls haben sie schnell einen großen Teil des Publikums auf ihrer Seite gehabt. Mich aber nicht unbedingt, die Musik war okay, wenn auch nix besonderes, mag die Stimme des Sängers aber nicht. Ist Geschmacksache, habe es persönlich aber lieber die ein oder andere Tonlage tiefer.
Im Anschluß betraten Sven Friedrich und André Feller die kleine Bühne im Yuca Club. Im Gepäck hatten Solar Fake natürlich ihr aktuellen Album „Another Manic Episode“. So wurden vor allem zu Beginn viele der Songs des Longplayers präsentiert, wie „Not What I Wanted“, „Fake to Be Alive“, „All The Things You Say“. Ergänzt wurden die Stücke um Titel von dem 2013er Album „Reasons To Kill“ von denen sich ja der ein oder andere Song zu einem Muss für ein Solar Fake Konzert gemausert hat, wie „Reset to Default“ oder „I Hate You More Then My Life“.
Sven Friedrich hat natürlich auch wieder seine kleinen Entertainer Fähigkeiten unter Beweis gestellt, mit der einen oder anderen lustigen Anmerkung zwischen den Songs. Zusammen mit dem Berliner Dialekt, den ich sehr gerne höre, wirkt der Konzert so immer sehr sympathisch und authentisch. Ich könnte ihm auch einen ganzen Abend beim zureden zu hören. Aber auch gesanglich überzeugte er wieder auf der ganzen Linie. André Feller gibt bei den beiden eher den Anheizer und hält sich sonst ganz angenehm im Hintergrund. Ein Highlight des Konzerts war überraschenderweise ein Cover. Ich persönlich mag Coversongs nicht so gern, aber bereits beim „Call the Ships 2 Night“ – Konzert auf der MS RheinEnergie überzeugten sie mit einem Cover von „Die Flut“ bei dem Sven Friedrich zusammen mit Peter Heppner den Song zum Besten gab. Auf der „Manic Episodes Tour“ gab es aus aktuellem Anlass auch ein besonderes Cover welches wohl leider nie veröffentlicht wird. „Heros“ von David Bowie, der diesen Song 1977 in seiner Berliner Zeit veröffentlicht hatte. Der Song passte einfach und wurde sehr gut interpretiert und war eine gelungene Anerkennung für David Bowie. Das Konzert war von Beginn bis Ende einfach super und hat Spaß gemacht, dazu kam auch ein sehr guter Sound. Die gute Stimme kam sehr gut rüber und die Musik war eher etwas zurückhaltend.
Die Auftritte von Solar Fake sollte man einfach immer mal mitnehmen, wenn man die Gelegenheit hat, da macht man nichts falsch. Nach dem gelungenen Abend, hofft man eigentlich nur das man in Zukunft noch öfter die Gelegenheit haben wird, Solar Fake live zu sehen.