Weiter gehts mit den „Menschen, Tieren, Sensationen“ oder so ähnlich. Der Sonntag war der für mich interessantere Tag und einer Tag voller Gegensätze. Von fragwürdig lustig bis recht ernsthafter Musik von Regen bis Sonne.

Das fing schon beim Wetter, das zwischenzeitlich echt unangenehm war, mit länger anhaltendem Regen und weiterhin starkem Wind. Es hat aber zum Glück nie so viel regnet das alles nass und matschig wurde und dann kam ja auch wieder Sonne heraus. Manch empfindliche Haut, hat sogar den einen oder anderen Sonnenbrand abbekommen.
bo_ningenAber auch musikalisch gab es Gegensätze oder auch sehr viel Abwechslung. Angefangen mit Bo Ningen, die für viele (mich eingeschlossen) absolut unbekannt waren. Der Gesang der fernöstlichen Rocker ist schon gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten gut hörbarer Rock. Ein bisschen Rock gab es zu Beginn auf im Hangar mit microClocks, allerdings gespickt mit Synthies. microclocks
Sehr angenehme und entspannte Musik, hätte ich mir auch gern noch ein wenig länger angehört.
Auf der Mainstage ging es derweil mit Heimaterde weiter, die schon zu früher Zeit für ordentlich Stimmung vor der Mainstage sorgten und auch schon den einen oder Song aus dem kommenden Album präsentierten. Darauf folgten Feuerschwanz, mit denen ich nun gar nichts anfangen konnte. Der Humor und pinke Einhörner erschliessen sich mir nicht so ganz. Sie nennen sich selbst “Mittelalter-Rock-Comedy” … mich hat es an eine Mittelalterversion von Tom Angelripper erinnert.
ambassador21Im Hangar wurde es dann laut und schnell mit dem Elektro-Punk Duo Ambassador21, einer der ersten Auftritte nach der überstandenen Kehlkopfkrebs-Erkrankung von Alexey Protasov. Danach ging es elektronisch weiter, wenn auch etwas ruhiger. Sven Friedrich trat zum ersten Mal mit seinem Projekt Solar Fake auf. solar_fake Der Auftritt war eigentlich der selbe wie der auf dem Amphi Festival zwei Wochen zu vor, kam aber sehr gut an und sorgte für einen vollen Hangar, zum ersten Mal am Sonntag.
Auf der Mainstage traten anschliessend die alten „Kampfrecken“ wie Jürgen Engler die älteren Fans nannte, auf. Die Krupps präsentierten neben Klassikern wie „Der Amboss“ auch Songs von ihrem aktuellen und hochgelobtem Album „The Machinists of Joy“. Es dürfte der Auftritt für EBM Fans an dem Wochenende gewesen sein. Diese gingen dann nach dem Auftritt von „Die Krupps“ gleich in den Hangar wo Spetsnaz ihren Auftritt absolvierten. Auf der Open Air Bühne gab es derweil völlig andere Töne zu hören mit der Pagan-Folk Band Faun und auch anschließend blieb es bei ruhigeren Tönen.
deine_LakeienDie Electro-/Darkwave Band schlechthin kam auf die Bühne und dies zum erst zweiten Mal, nach einem Festival in Polen, mit einer Band, neben Ernst Horn an den Synth und Alexander Veljanov am Mikrofon. Ein toller Auftritt, der natürlich auch eine Mischung aus altbekanntem und beliebtem und neuen Songs vom aktuellen Album „Chrystal Palace“ war.
Nach dem Auftritt ging es weiter mit dem Highlight für die Mittelalter Fans. In Extremo waren an diesem Sonntag Co-Headliner auf der Mainstage. Natürlich sorgten sie für ordentlich Stimmung mit ihrem eingängigen Mittelalter-Rock. Der Auftritt 2012 auf der Mainstage, als sie dort am Samstag als Headliner auftraten, waren aber besser. Für die, die 2012 aber nicht dabei waren, dürfte auch dieser Auftritt gefallen haben.
CovenantIm Hangar ging das Festival derweil mit elektronischen Klängen zu Ende. Mit dem Elektro-Projekt De/Vision bei etwas ruhigeren Synthie-Pop Klängen, gefolgt von dem zum Teil treibenden Basslinien von Covenant. Beide sorgten aber für reichlich Bewegung im Hangar.
Den Abschluß des Mera Luna Festivals 2014 feierten dann alle mit And One vor der Mainstage. Es war der erste Auftritt von And One seit 7 Jahren und das erste mal in der aktuellen Besetzung mit Rick Schah, Joke Jay und Nico Wieditz. Im Fokus steht aber natürlich Sänger und „Entertainer“ Steve Naghavi. Auch wenn gerade um den Auftritt herum, die Magnet Trilogie erschien, gab es doch hauptsächlich ältere Songs zu hören. Einige davon älter als die Fans vor der Bühnen. And One Der Auftritt war aber super und ein würdiger Abschluß des Festivals. Selten war es an einem Sonntagabend noch so voll vor der Mainstage und Steve Naghavi ist nicht nur ein guter Musiker/Sänger sondern auch ein ziemlich guter Entertainer. Der Spaß den Musiker offensichtlich auf der Bühne haben überträgt sich auch auf das Publikum und wieder zurück. Dieser Interaktion zwischen Band und Publikum ist bei And One immer besonders ausgeprägt und sorgt dafür das man sich gern und oft an einen solchen Auftritt erinnert.

Was also bleibt noch zu sagen zum diesjährigen Mera Luna Festival. Es war einfach super, die Besucher wie immer sehr angenehm, entspannt und friedlich. Die Helfer, Security usw… wirkten auch meist gut gelaunt und waren überwiegend nett. Die Organisation war Top und die Neuerungen waren angebracht, zum Beispiel die Leinwände eine sehr gute Idee. Auch das Rahmenprogramm mit dem Mittelaltermarkt, der Modenshow und den Lesungen am Freitag war altbekannt und gelungen und bleiben hoffentlich so bestehen.
Ob man nun aber noch Fantasiefiguren reitend durch die Menge schicken muss, naja und 25.000 Menschen sind schon sehr viel Besucher. Da muss man mal abwarten wie es sich weiter verhält mit der Geländegröße und den Besucherzahlen. Auch die Bands waren überwiegend gut, bekanntes das nicht enttäuschte aber auch Neues gab es zu entdecken. Natürlich trifft nicht jede Band jeden Geschmack, aber im Großen und Ganzen war das Line-Up gut. Der Veranstalter schafft es in den letzten Jahren immer wieder einmal Bands nach Hildesheim zu hören, die man mal gesehen haben sollte, wie im diesen Jahr mit Marilyn Manson, auch wenn der Auftritt selbst nicht so besonders war.
Mal sehn was uns 2015 erwartet, einige Bands sind ja schon bekannt. Zwar noch keine große Überraschungen, trotzdem schon interessant. Aktuelle Infos zum Mera Luna 2015 findet ihr unter www.meraluna.de oder www.facebook.com/meraluna oder bei hier bei uns aus unsere Seite zum Festival.

 

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