Marilyn MansonLetztes Jahr waren viele erstaunt das Mera Luna zum ersten Mal am Sonntag “ausverkauft” meldete. Dieses Jahr musste man nur bis Freitagnachmittag warten, so das sich auch dieses Jahr wieder 25.000 Menschen auf dem Flugplatz Dripsenstedt/Hildesheim tummelten.

Allerdings war der Veranstalter dieses Jahr sehr gut auf den Ansturm vorbereitet. Die größte und auch sinnvollste Neuerung waren wohl die beiden Videoleinwände. Eine befand sich an der Rückseite des Soundturms und zeigte das Geschehen auf der Mainstage. Ein Zweiter befand sich links neben dem Eingang zum Hangar und zeigte was auf der Indoor-Bühne so vor sich ging, dieser übertrug auch den Sound nach draußen, was sich bei dem, vor allem am Abend, chronisch vollen Hangar auch als sehr sinnvoll erwies.Videoleinwand am Hangar
Das Infield hatte man ja bereits letztes Jahr etwas umgestaltet um mehr Platz vor der Mainstage zu haben. Die Aufteilung der Shoppingmeile und der Gastro-Stände war also ähnlich der im letzten Jahr. Einzige Neuerung hierbei waren noch zusätzliche Stände für Vegetarier und Veganer. Das Angbot kann man durchaus als Umfangreich beschreiben, erst Recht wenn man den Mittelaltermarkt mit seinen kulinarischen Ständen dazu zählt.

Eine weitere größere Neuerung war die Übertragung bzw. Aufzeichnung für das Fernsehen. Verantwortlich dafür war der NDR und die Übertragung lief dann abends auf Einsplus oder in einem Stream auf der Mera Luna Webseite. Die meisten Konzerte wurden zu einem Best of zusammengeschnitten. Auf dem Festival selbst hat man davon nicht viel gemerkt, ausser der Kameras die vor der Bühne auf und ab fuhren. Trotzdem nett das Ganze, hoffentlich wird das fortgeführt.

Doch genug von Essen und Television, man geht ja auf ein Festival um Musik zu hören und das gab es natürlich reichlich. Insgesamt 40 Bands traten an den zwei Tagen auf den zwei Bühnen auf. Natürlich wieder eine bunte Mischung aus den unterschiedlichsten Genres. Traditionelle “dunkle” Musik wie Gothic-Rock und -Metal, Darkwave oder NDT aber auch viele elektronische Klänge aus Industrial, Elektro-Punk, Synthie Pop und viel vieles mehr.
AeveriumBegonnen hat das Festival am Samstag mittag traditionell mit dem Gewinner des Newcomer Wettbewerbs, das waren in diesem Jahr die Band “Aeverium” eine Mischung aus Nu- & Gothic-Metal, die ganz interessant klang und auch der Auftritt insgesamt kam gut und sympathisch rüber. Das ist ja nicht unbedingt bei jedem Newcomer so. Im Hangar lud Meinhard in sein Wunderland aus Glam- & Gothic-Rock. Der Auftritt und die der Stil der Band sind durchaus faszinierend.
Mittags ging man dann raus zur Mainstage um Oswald Henke zu sehen und zu hören. Der Sänger, Komponist, Autor und Kolumnist war mit seiner aktuellen Band Henke auf dem Mera Luna Festival. Auch wenn man durchaus etwas skeptisch sein konnte aufgrund der grossen Bühne und dem gleißenden Sonnenlicht, hat es trotzdem sehr gut funktioniert. War auf jeden Fall einer der Auftritte den mal sich unbedingt ansehen sollte. Es war auch der erste Auftritt auf dem Mera Luna Festival als Henke, das letzte Mal war Oswald Henke 2011 in Hildesheim mit fetisch:Mensch. Pünktlich zu Henke kam auch die Sonner hervor, nachdem es einen kurzen kräftigen Schauer gab. Zum Glück der einzige, jedenfalls am Samstag.
The Beauty of GeminaAuch zum ersten Mal, trat die Band Chrom mit ihrer gelungenen Mischung aus EBM und Synthie-Pop, auf dem Mera Luna auf. Während des Auftritts von Chrom begannen auf der Mainstage die Schweizer Dark Rocker von “The Beauty of Gemina” ihren Auftritt. Michael Sele und Co. überzeugten ihrem ruhigen Dark-Rock und überraschten mit Country-Sound bei “The Dark Rain”. Ein ruhiger entspannter Auftritt der bestens zu der Musik passte.
Im Hangar begann der erste Auftritt von Erc Aicrag, der an diesem Wochenende gleich zwei Auftritte zu bestreiten hatte. Am Samstag mit seinem eher rockigeren Solo-Projekt “Rabia Sorda” und am Sonntag zusammen mit seinem Cousin Rasco Agroyam als Hocico.
Auf der Mainstage wurde es derweil rockiger, dort trat zuerst die Dark Rock Band Lacrimas Profundere aus Bayern auf. Gefolgt von der Neue Deutsche Härte Band Stahlmann, die im üblichen. Sänger “Mart Soer” und Co. waren auch zweimal zu sehen an diesem Festivalwochenende. Ausser mit Stahlmann waren sie bereits am Samstag mittag auch mit Sündenklang zu sehen und hören.Lacrimas Profundere
Noch eine Premiere war das Akustik Projekt ASPs von Zaubererbrüdern. Die eher ruhigeren Töne waren eine ganz angenehme Hintergrundmusik beim shoppen oder ähnliches. Denn nach den ruhigen Klängen wurde es wieder lauter auf der Mainstage mit de alt ehrwürdigen britischen Dark-Rock Band Paradise Lost. Im Hangar spielten unterdessen mit Das Ich einer der Pioniere der deutschen NDT-Szene. Das besondere war das es erst der zweite Auftritt, nach dem WGT, von Stefan Ackermann nach seiner schweren Erkrankung war. Es war schön zu sehen, das er sich wieder gut erholt hat.
Nach dem Auftritt haben dann die Fans des gepflegtem EBM den Hangar geentert. Zuerst traten Leaether Strip auf gefolgt von der Deutsch Amerikanische Freundschaft kurz DAF. Gabi Delgado und Robert Görl gehören mit zu den einflussreichsten Musikern im Electro- und EBM-Bereich und sollte man einfach mal live gesehen haben. Das letzte Album liegt zwar schon mehr als 10 Jahre zurück, aber DAF sind Kult. Auf DAF folgten dann Combichrist die wieder einer äußerst energiegeladene Show im Hangar ablieferten und ihrer Mischung aus Aggrotech und Industrial-Rock den ersten Festivaltag auf der Indoor Bühne beendeten.
Auf der Mainstage begab sich der ehemalige Shock-Rocker Marilyn Manson auf die Bühne. Mittlerweile ist Marilyn Manson mehr alternder Rocker als Shocker und am beliebtesten scheinen nach wie vor seine Cover Nummern zu sein, Tainted Love und Personal Jesus. Dann wurde jedenfalls auch in den hinteren Reihen mitgefeiert. Es soll wohl noch einer seine besseren Auftritte gewesen sein, deswegen war es okay, so aus Nostalgie. Wer aber den Auftritt von Manson 2001 auf dem Mera Luna schon gesehen, sollte diesen vielleicht in Erinnerung behalten.Marilyn Manson
Den Abschluß des Tages lieferten Within Temptation, die ja mittlerweile zum Inventar des Festivals gehören. Seit 2002 war es der sechste Auftritt auf dem Mera Luna Festival und funktionierte nach wie vor hervorragend. Schöne Musik, tolle Show und eine wie immer sehr gut aufgelegte und sympathische Sharon den Adel. Macht einfach Spaß zuzusehen und -hören oder man lässt nebenbei den restlichen Tag revue passieren.

Wie und was am Sonntag passierte und ein Fazit gibt es im zweiten Teil 😉