Sagt Lebewohl zu euren Liebsten, dreht euch noch ein letztes Mal um und brennt die Brücken zu eurem alten Leben nieder. Auf diesem Weg kann euch niemand begleiten. Niemand – außer jener besonderen Band aus Norwegen, die sich schon immer meisterhaft darauf verstanden hat, den Soundtrack zur ganz persönlichen Apokalypse des Hörers zu liefern. Die Musik für den eigenen Weltuntergang, die Sinfonie der Selbstzerstörung kam mehr als einmal von Zeromancer. Sie melden sich jetzt endlich zurück. Und klingen so berstend intensiv, so gezeichnet und so entschlossen wie schon lange nicht mehr.

Erst der Doppelschlag, dann die lange Stille: Nach „Sinners International“ und „The Death Of Romance“, die im Abstand von 12 Monaten zu begeistern wussten, kehrte Ruhe ein bei Norwegens Electro Rock-Ästheten. Abgesehen von intensiven Live-Momenten herrschte Funkstille im Zeromancer-Lager, ganze drei Jahre mussten vergehen, bis man sich endlich mit einem neuen Album zurückmeldet. „Bye-Bye Borderline“ heißt es – und klingt genau so wie der Titel vermuten lässt: Melancholisch, bipolar, in einem Moment noch voll von positiver Energie, im anderen Moment dann der tiefe Sturz ins Bodenlose. Freud und Leid liegen nah beieinander. Doch dass es so nah sein kann, war bislang neu: Mit dem geschulten Blick für Schmerz und Leid, der in der Vergangenheit schon Hymnen wie „My Little Tragedy“ zu Meilensteinen der Melancholie machte, rücken Zeromancer entschlossen vor, bis an die Zähne bewaffnet mit den ganz großen Emotionen. Liebe, Hass, Verzweiflung, Aufopferung – bei Zeromancer nicht bloß Worte, sondern scharf geschliffene Songs für den nächsten Zusammenbruch. Electro Rock-Mystik pur. Sinnlich, hochgradig erotisch und verdammt gefährlich.

Wie viel Wut und Verbitterung sich in den letzten drei Jahren angestaut haben, machen Stücke wie „Auf Wiedersehen Boy“, der große Schlussakkord „Tortured Artist“ oder der messerscharfe Titeltrack deutlich. Sie zerren eine rohe Industrial Rock-Schlagseite in den Zeromancer-Sound zurück, der endlich wieder für Düsternis und das Verbotene, Verkommene steht. Doch Zeromancer können auch anders: Eine Zeitlupenselbstzerstörung wie „Manoeuvres“ regt selbst in verfaulten Herzen Gefühle. Ambivalent, vielschichtig, leidenschaftlich und abgründig gibt sich „Bye-Bye Borderline“ – und das schon mit seinem Namen. Besingen Zeromancer die Heilung oder den letzten Gang? Das Leben oder den Tod? Das bedrohliche „Ash Wednesday“ spricht sich eindeutig für die Seite des Sensenmannes aus, Hoffnung schimmert aber dennoch hin und wieder durch die wundervollen Melodien. Tanzen, weinen, schweigen oder hoffen… ganz gleich, was es ist: Zeromancer haben die passende Musik dafür. Persönlicher, offener und intensiver kann man Electro Rock nicht spielen.

Das Album auch als “Limited Collector´s Set” auf den Markt, in dem Paket sind neben dem CD auch noch ein T-Shirt und ein Sticker enthalten.

Trackliste:
1. Auf Wiedersehen Boy
2. Bye-Bye Borderline
3. LCYD
4. You Meet People Twice
5. Manoeuvres
6. Weakness
7. Lace And Armour
8. Montreal
9. Ash Wednesday
10. The Tortured Artist

Quelle: Trisol

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