Die neue Sendung von Welle: Erdball steht in den Läden und ist ein Album mit einigen Überraschungen geworden, für den ein oder anderen vielleicht aber auch etwas enttäuschend.
Beginnen tut die Sendung mit dem traditionellen „Hier spricht Welle: Erdball…“ mit angeschlossenem „James Bond Thema“.Mit „Deutsche Liebe (C=64)“ geht es dann mit dem tollen C=64 Sound weiter. Auch wenn die Idee des Textes nicht wirklich originell ist, so klingt es einfach gut mit dem 8-Bit Sound.
Darauf folgt „Feuerwerk“ dem ersten Cover Song, von neun!, so das nur zwei wirklich neue Titel auf dem Album enthalten. Der Song Feuerwerk ist im original von Stephan Remmler und Nina aus den frühen 80iger Jahren.
Weiter gehts mit einem weiteren Cover, „Eine neue Zeit“ von Der Liederkranz, der Song stammt aus der Anfang der 90iger.
Mit „Amerika“ folgt eine neuer Interpretation des Titels von Welle: Erdball, der auf dem 1995 veröffentlichen Album „Alles ist möglich“ zum ersten mal veröffentlicht wurde. Die Version auf „Der kalte Krieg“ stammt von Hertzinfarkt, die auch bei „Der Funkhausgruppe“ mit dabei sind.
Mit „Kabinett“ kommt der nächste Cover Song, der britischen Wave Band „The Kabinette“.
Der darauf folgende Titel ist wohl der ungewöhnlichste. „If You Want To Sing Out, Sing Out“, im Original von Cat Stevens, kommt rein akustisch daher. Nicht ein elektronischer Ton. Ich glaube das gab es noch nie auf einem Welle: Erdball Album.
Weiter geht es dann mit einem weiteren Cover, dies mal von Stahlnetz, der Songs stammt aus dem Jahr 1982, eine ziemlich früher NDW Perle.
Gut 18 Jahre später erschein Starfighter F104G von Welle: Erdball, der Titel wird auf dem aktuellen von The Girl and the Robot neu interpretiert und heisst Starfighter F104S. The Girl and the Robot ist eine Projekt von Plastique und Deadbeat. Eine schöne Version, wie ich finde, etwas ruhiger als das Original.
Mit dem Titeltrack „Der kalte Krieg“, der die Gefahr eines dritten Weltkriegs während des kalten Krieges darstellt, ist dann der zweite Song, der neu und original von Welle: Erdball ist.
Ein wichtiges Thema in den 80igern war die Umweltverschmutzung, Abholzung und Waldsterben. Mit dem Titel „Karl der Käfer“, der Titel ist von der Band Gänsehaut und erschien 1983. Der Song hat von Welle: Erdball eine gute Portion 8-Bit bekommen, was ihm gut steht.
Das gilt auch für den nächsten Titel, der eigentlich von dem Schlagersang Chris Roberts stammt, der bereits 1971 erschien. Klingt auf jeden Fall besser als das Original, aber irgendwie seh ich dann immer diesen Chris Roberts, kein schönes Bild. Mag aber Live irgendwie ganz lustig sein…kann man gut mitsingen, nach ein bisschen Alkohol vielleicht.
Genau das trifft auch auf den nächsten Song zu, den wohl jeder kennen dürfte. „Ein bisschen Frieden“ von Nicole. Hab ich auf dem Amphi 2010 live sehen dürfen, da hat es zu meiner Überraschung gut funktioniert. Ich persönlich kann das Lied einfach nicht mehr hören, auch wenn es Plastiques Stimme schwer macht, nicht hinhören zu wollen.
Danach folgt dann der vermeindliche Sendeschluß, der schlappe 13 Minuten lang. Es ist ein kurzes Hörspiel, dessen Anfang man im Intro hört und hier sein Ende findet. Doch sollte man es etwas länger in das Outro reinhören, denn bei 8:20 Minuten kommt noch einen Titel und dieser gefällt mir am besten. In der Download-Version des Albums heisst der Titel nur „Hidden Track“. Der Song klingt super und ist auch textlich gut. Erinnernt vom Gesang und Sound etwas an „Starfighter F104G“.

Fazit:
Ein schweres Kann man haben, muss man aber auch nicht unbedingt.
„Die Wunderwelt der Technik“ oder „Der Sinn des Lebens“ sollte man haben. Auf jeden Fall würde ich aber zu Version mit DVD raten. Die Download Version kommt ja wie üblich ohne die DVD. Auf der DVD befindet sich ein sehenswerter Konzertmitschnitt.
Die vielen Coversongs sind irgendwie schade, der „Hidden Track“, Deutsche Liebe (C=64) und  „Der kalte Krieg“ sind aber wirklich gute Welle: Erdball Songs. Man muss aber auch sagen, das sie mit den Covern, die ein oder andere Perle der frühen 80iger zu neuen Leben erweckt haben, was ja auch nicht unbedingt schlecht ist. Die Band hat in vielen Bereichen auch zugelegt, sowohl gesanglich auch was die Produktion betrifft. Vor allem Plastique, aber auch Honey können stimmlich überzeugen und zeigen was sie können.