Ab dem 25.09.2009 gibt es das Album “Eichenriegel – Nur durch die dunkle Pforte geht man der Heimat zu” von Das-Kollektiv.net zu kaufen. Ein wirklich sehr gutes Darkwave Album von einer sehr interessanten Formation.Bei Das-Kollektiv.net ist der Name Programm. Unterschiedliche Individuen tun sich zusammen und jeder bringt seine Fähigkeiten und Ideen mit ein und heraus kommt ein kollektives Tanzvergnügen.
Besonders auffällig sind die unterschiedlichen Sänger mit jeweils sehr prägnanten Stimmen, die jedem Song eine gewisse Note verleihen und auch gut zum jeweiligen Song passen.
Die Mitglieder an sich verhalten sich sehr bedeckt. Weder Gesichter noch Namen sind bekannt. Jedes Mitglied bezeichnet sich als Kollektiv-Einheit xxx, von denen nur die Fähigkeiten bekannt gegeben werden, die sehr viel versprechend klingen.
Wer sich einen Eindruck verschaffen will, sollte sich mal die Homepage ansehen. Die im übrigen sehr gelungen ist. Ich bin zwar kein Fan von Flash-Seiten, aber die ist wirklich gut gelungen. Setzt aber natürlich voraus, das Flash installiert und aktiviert ist.
Auf der Homepage gibt es sehr gut aufbereitet, sehr viel Infos. Zum Beispiel PDFs mit Lyriks und der Bandgeschichte und auch das Album “Das, was bleibt, hat keinen Namen” gibt es dort als Download. Sehr löblich, das es das als unkomprimierte zip-Datei gibt (612MB). Ausserdem auch Videos zum laden. Ein Anmeldung ist für die Downloads aber erforderlich.
Also unbedingt mal reinhören und kaufen, wenn die CD erhältlich ist.
Trackliste:
01 Gottverlassen
02 Letzter Zeuge
03 Wut
04 Splitter
05 Was kommt dann?
06 Moment
07 Grenzland
08 Tief Im Herzen Eichenriegel
09 Sieh deine Seele
10 Die Stimme
Das-Kollektiv.net ist Selbstzweck und Basidemokratie, Projektionsfläche und Traumnovelle. Das sektenhafte Projekt mit
den freimaurerischen Zügen bewegt sich im weiten Feld der elektronischen Tanzbarkeit. Die Texte und der gesanglicher
Ausdruck der im verborgenen agierenden Dunkelmänner ist erstaunlich vielschichtig und beindruckt auf mannigfaltiger
Ebene. Doch lassen wir die Musiker zu Wort kommen:
phase 1 / startsequenz
es war bis dahin noch nicht spät genug. einige einheiten waren immer wieder in bewegung. zwar spendete die beleuchtung
in dieser scheinbar distanzierten umgebung nicht genug licht, um zu
erkennen, wo die grenzen in den gesichtsausdrücken zwischen verliefen. dennoch schien dieser begonnene prozeß
umfassenderes hervorzubringen als je von außen zu erwarten gewesen wäre.
die individuen wußten nicht nur um ihre eigenen fähigkeiten. sie waren sich auch bewusst, dass der beginn dieses
schaffens von jedem vollsten einsatz erwarten ließe.
ein positives ringen bahnte sich an. die beteiligten schwankten zwischen betrachtung einzelner in den raum geworfener
behauptungen bis hin zu bewunderung für die sich zitternd ankündigende explosionskraft, die sich in eben diesem im
raume stehenden konflikt entladen wollte. es war ein konflikt zum guten. und er brach aus.
phase 2 / work101
die einheiten nahmen ihre arbeit auf. tagelang. wochenlang. über monate. minutiös arbeiteten sie – einmal sah man sie
voller emotion in melancholie, dann wieder fast technisch maschinell. schnell und effizient, konzentriert gingen sie zu
werke, zügig, auf den punkt. es wirkte noch so unwirklich, dass solche einheiten tatsächlich ein einzig werk vollbrachten.
und siehe – es nahm formen an! es schien kaum fassbar, was in späterer betrachtung unglaubig von außenwelten in
empfang genommen wurde. es bildete sich etwas heraus. es verschmolz etwas, dessen form immer weniger und schließlich
nicht mehr oder mindestens kaum ahnbar auseinander halten ließ, welcher teil von welcher einheit in welcher form
eingebracht worden war. grenzen verwischten. die einzelnen begannen, ihre eigenen felder zu verlassen.
aus dem konflikt wurde ein konstrukt – und hieraus schließlich DAS-KOLLEKTIV.net
so höret denn mit allen sinnen – dem ohr scheint es selbst nicht genug zu sein.
Homepage: www.das-kollektiv.net
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